Als Verhandlungsführer der Kommunalen Arbeitgeber in den aktuellen Tarifverhandlungen für 240.000 Beschäftigte der kommunalen Sozial- und Erziehungsdienste appellieren wir Gemeinderät/innen an Sie, der Forderung nach einer Höhergruppierung dieser Berufsgruppen zu entsprechen.

Unbestritten ist die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit der Erzieher/innen für die Erziehung und Bildung der Kinder und die Entlastung der Eltern bei diesen Aufgaben. Das Gleiche gilt für die in den Familien-unterstützenden Diensten, in der Kinder-und Jugend- und der Schul-Sozialarbeit Tätigen. Unbestritten auch die Wichtigkeit der Pflegeberufe und einer guten Pflege in einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft. All diese Beschäftigten tragen große berufliche und menschliche Verantwortung und sie bringen ein hohes Engagement ein. Soziale Arbeit wird für die Gesellschaft immer wichtiger, die Anforderungen nehmen zu. Eine Aufwertung dieser Berufe, höhere Anerkennung, mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen sind überfällig.

Vor allem würde dies auch eine Aufwertung von Frauenarbeit bedeuten und zu einer ausgleichenden Bezahlung für Frauen und Männer führen. Es gibt keinerlei Rechtfertigung dafür, dass die Erzieherinnen und andere sozial Berufe, die zu 75 % von Frauen ausgeübt werden, schlechter bewertet sind als der eines Industriemechanikers oder „Autobauers“.

Deshalb: lassen Sie, Herr Dr. Salomon, Ihren Worten Taten folgen. Jedes Jahr am Internationalen Frauentag beklagen Sie öffentlich, dass Frauen stärker von Altersarmut bedroht sind, da sie meist in schlechter bezahlten Berufen arbeiten. Sie können das jetzt ändern. Werden Sie Ihrer Verantwortung gerecht und erfüllen Sie die Forderung der Beschäftigten nach einer Höhergruppierung dieser Berufe.

Denn: Sozial- und Erziehungsberufe sind „MehrWert“.

Irene Vogel und Hendrijk Guzzoni