Null Toleranz für die Gewalttaten in Köln – wie für Rassismus

Die Gewalttaten in der Silvesternacht in Köln und anderswo haben uns alle schockiert. Aufklärung, konsequente Strafverfolgung der Täter und Hilfen für die Opfer müssen selbstverständlich sein. Endgültig unabdingbar sind breit angelegte Präventionsmaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt, die sich insbesondere an Jungen und Männer – aller Kulturen, auch unserer eigenen – richten. Sie sollen im Schulunterricht wie in Integrationskursen verbindlich verankert werden. Denn nicht erst seit Köln fordern wir, dass sich Frauen und Mädchen im privaten wie im öffentlichen Raum, so auch in den Notunterkünften, angstfrei bewegen können. Aber Köln rechtfertigt keinen Rassismus. Flüchtlinge dürfen nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Dass rechte Gruppierungen die Ereignisse nutzen, um gegen Flüchtlinge zu hetzen und sich vermeintlich für Frauenrechte stark machen, ist blanker Populismus.

Damit Integration gelingt, müssen in unserer wachsenden Stadt vorhan-dene Strukturen ausgebaut werden – von Kita-Plätzen bis Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, von Beratungs- und Unter-stützungsangeboten bis zur Versorgung mit Wohnraum. Doch darüber hinaus braucht es viele Diskussions- und Aushandlungsprozesse über die Frage, wie wir ein gutes Zusammenleben schaffen. Wir alle sind gefragt. So groß die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Freiburger*innen ist, so gibt es doch auch Ängstliche, die negative Veränderungen ihrer Lebens-umstände befürchten. Die Bürger*innen-Beteiligung muss also verbreitert und gestärkt und Flüchtlinge in diese Prozesse einbez ogen werden. Menschen mit interkulturellen Kompetenzen, vor allem in Freiburg lebende Migrantinnen und Migranten, werden dabei als „Kulturvermittler*innen“ von großer Bedeutung sein.

Irene Vogel

Die Unabhängigen Frauen Freiburg und unsere Fraktion Unabhängige Listen unterstützten
#ausnahmslos  Gegen sexualisierte Gewalt und Rassismus. Immer.Überall. #ausnahmslos

15. Januar 2016 – Amtsblatt – 663