Liebe Frauen,
wir möchten an unser Treffen am kommenden Donnerstag erinnern:

am 9. Oktober, 17 h, treffen wir uns mit Renate Lepach (OFF) im Fraktionszimmer der Unabhängigen Listen im Rathaus.

Renate Lepach wird von ihrer Arbeit bei Obdach für Frauen berichten. Für uns sind diese Informationen deshalb wichtig, weil ein Schwerpunkt unserer Arbeit nach der Gemeinderatswahl ‚Wohnen und Bauen in Freiburg‘ sein soll. Zur Erinnerung hänge ich ein Resümee unserer Beobachtungen bei den Stadtteil-Radtouren während des Wahlkampfes an, damit Ihr Euch für die anschließende Fragerunde bzw. Diskussion präparieren könnt (in doc und odt). Unter „Verschiedenes“ kann im Anschluss weiteres angesprochen werden (etwa eine größere Veranstaltung zu diesem Thema, nach intensiver Vorbereitung selbstverständlich, oder über die Ausschreibung für eine UFF-Fraktionsmitarbeiterin oder, oder…).

Herzlich
Martina

Anlage: Bauen und Wohnen

Martina Herrmann, UFF-Vorstandsfrau, Juli 2014

Zu den Bausachen:

1. Knopfhäusle. Die sollen renoviert werden, d.h. aber, dass die Frauen (z.B. alleinerziehend mit ein oder zwei Kindern oder Familien) dort nicht mehr wohnen können, weil die Miete über das hinaus steigt, was ihnen das Amt bezahlt oder was sie aus eigenem aufbringen könnten. Inhaber ist die Stadtbau und die „Häusle“ eignen sich als Kulturdenkmal natürlich auch für eine Edelsanierung und damit für eine ganz andere Mieter bzw. Käuferschicht. Natürlich stehen sie unter Denkmalschutz, aber wir sehen ja, wie der in Freiburg in der letzten Zeit ausgehebelt wird. Eins der von uns besichtigten Häuser war bereits von der Stadtbau teil(?)saniert, dabei hat sich aber für die Bewohnerin herausgestellt, dass alte Lüftungs- und Wohnkonzepte danach nicht mehr funktionierten, etwa, weil eine Glaswand an der Treppe die Lüftung im oberen Geschoss verhinderte. Das muss also sehr einfühlsam und fachmännisch und wirklich mit Kenntnissen gemacht werden.

2. leer stehende Pfarrhäuser. Maria Hilf (ein ganzes Areal: Villa, zwei „Kutscherhäuschen“ rechts und links, der Versammlungssaal und eine große Wiese davor. Hier fanden früher Gemeindefeste statt. Das Haus und die Häuschen stehen leer, weil der Brandschutz auf Sanierung besteht und die Kirche in dieses Areal so viel Geld nicht stecken kann/will, weil über Vermietung nichts reinzuholen sei bzw. der Verkauf aufs erste eben einfach Geld bringt, was man in den Ausbau des Kindergartens stecken kann (Vergrößerung + Kleinkindgruppe). Bei all diesen Objekten geht es um die Brandschutzauflagen, die so hoch sind, dass sie die Sanierung alter (hier einer Barockanlage) Gebäude wirtschaftlich unsinnig macht. Also wird verkauft – schnelles Geld – und der Investor hebelt den Denkmalschutz aus, reißt ab und baut dicht auf dicht die ganze Fläche zu. Vermietung: hochpreisig. Ähnlich sieht es bei der Goethe Zwei aus, das der evangelischen Kirche gehört.

Wir wollten uns auch um andere leerstehende Pfarrhäuser kümmern. In der Maienstraße hat gerade eine Gruppe, die zur Christuskirche gehört, den Verkauf des Pfarrhauses an einen Investor verhindert, dafür einen Käufer gefunden, der sorgfältig und preisgünstig saniert und Sozialfälle bei der Vermietung berücksichtigt (Sutter/bogenständig).

3. Lorettostüble. Die Käufer Bargmann und Böttinger, der erste ehemaliger BZ-Mitarbeiter, haben das Haus vor Jahren gekauft. Der Denkmalschutz ist jetzt aufgehoben, ein Bauplan existiert, wird aber nicht gezeigt. Sicher ist: An diese Stelle kommt ein vierstöckiges Haus, von dessen oberen Stockwerken Einsicht in das Frauenbad möglich ist. Der Investor hat Sichtschutz zugesagt und einen Baum, der die Sicht verhindern soll. Renate ist dran.

Die Fraktion klärt zur Zeit bei einem Anwalt, ob die Auflage, dass nur zwölf Stadträtinnen Einsicht in die Pläne erlaubt werden kann, nicht aber einzelnen, Rechtens ist, und wenn, was da zu machen ist.

4. leere Bürohäuser. Wir wollen dem nachgehen, ob die Investoren, die so was bauen, nicht eine Auflage bekommen können, dass in den Gebäuden auch Wohnungen (Studis?) in den oberen Etagen gebaut und/oder lange leer stehende umgebaut werden zu Wohnhäusern. Als Büroruine belasten die doch nur die Steuerzahlerin.