Über die UFF

Artikellogo-UFF Die UNABHÄNGIGEN FRAUEN FREIBURG e.V. sind eine politische Gruppierung, aber keine Partei. Sie haben sich 1990 aus dem frauenbewegten und linken Spektrum Freiburgs gegründet. Anlass war die OB-Wahl, bei der sie 1990 eine Frau als Kandidatin gegen den amtierenden OB Rolf Böhme ins Rennen schickten.

Mit der Vereinsgründung wollten sie auf allen Ebenen der Politik die Vertretung von Fraueninteressen fördern und die aktive Beteiligung von Frauen an der politischen Willensbildung unterstützen, Dazu gehört die Teilnahme an Wahlen mit eigenen Wahlvorschlägen.

 

 

 

Die Geschichte der Unabhängigen Frauen Freiburg beginnt 1990 mit der OB-Wahl:

1990 OB-Wahl: Maria Viethen holt 20,4 % der Stimmen
1994 Kommunalwahl: Renate Bert zieht in den Stadtrat ein und geht mit den beiden Stadträtinnen der Linken Liste/Friedensliste eine Fraktionsgemeinschaft ein: die erste Frauenfraktion in Freiburg!
1999 Kommunalwahl: Irene Vogel löst Renate Bert im Gemeinderat ab und setzt die Fraktionsgemeinschaft fort, diesmal allerdings – die Wählerinnen haben’s so gewollt – mit zwei Männern.
2002 OB-Wahl: die UFF beteiligen sich nicht als Gruppe an der OB-Wahl, sondern verfolgen den Plan einer Gender-Kandidatur. Dazu weiter unter Positionen.
2004 Irene Vogel wird wiedergewählt; die Fraktionsgemeinschaft wird erweitert und heißt jetzt „Unabhängige Listen“
2009 Irene Vogel wird erneut gewählt und übernimmt auch den Posten der Geschäftsführerin wieder.
2014 Irene Vogel wird wiedergewählt, setzt die Fraktionsgemeinschaft mit der Linken Liste solidarische Stadt und der Kulturliste fort (drei Frauen, vier Männer) und erhält eine der drei FraktionsassistentInnen.

Geschichte

Das Auftreten der Unabhängigen Frauen Freiburg, kurz: UFF, in Zusammenhang mit der OB-Wahl 1990 war ungewöhnlich: am Anfang traten die UFF nur als Gruppe auf, um deutlich zu machen, dass es ihnen um eine neue Art von Politik geht.

  • nicht personen bezogen, sondern problemorientiert,
  • nicht an Machtkonzentration interessiert, sondern an demokratischer Machtverteilung
  • nicht für wirtschaftliches Wachstum und Großprojekte, sondern mit dem Blick auf die sozialen Brennpunkte der Stadt, auf menschenfreundliche Wohn- und Lebensräume, auf die kulturelle Vielfalt, auf Bürgernähe und Kinder- und Jugendfreundlichkeit.

Erst vier Wochen vor der Wahl stellten die UFF ihre Kandidatin der Freiburger Öffentlichkeit vor und eröffneten die heiße Phase des Wahlkampfes. Zwar trat damit nun auch e i n e Frau in den Mittelpunkt, aber die UFF hielten daran fest, dass sie nicht nur andere Themen, sondern auch einen anderen Stil in der Politik wollten.

Maria Viethen und damit die UFF erreichten 20,4 % der Stimmen und setzten damit nicht nur für die Frauen ein Zeichen, sondern gaben dem alternativen Spektrum in der Stadt eine Wahlmöglichkeit: sie wurden von den GRÜNEN und der Linken Liste/Friedensliste und deren Wählerinnen und Wählern unterstützt.

Bei der nächsten Kommunalwahl erreichten die Frauen im Freiburger Gemeinderat so viele Sitze wie nie zuvor: 21 von 48 !

Für die UFF wurde die Architektin Renate Bert gewählt, bei der Linken Liste/Friedensliste erreichten Inge Tritz und Grit Moßmann (auch sie bei den UFF) den Gemeinderat, bei den GRÜNEN kamen Maria Viethen, die dorthin gewechselt hatte, Pia Federer und Renate Ellenberg (alle drei UFF) neben anderen Frauen auf die vorderen Plätze, Bettina Bremser kam für „Freiburg für Frauen“ in den Gemeinderat und Anja Görger (GRÜNE) erhielt die höchste Stimmenzahl überhaupt. Von nun an waren das Frauenthema und die Frauen aus dem Freiburger Gemeinderat nicht mehr wegzudenken.

Allerdings: noch immer sind es zu wenige (l999 sank die Zahl der Gemeinderätinnen auf 17) und noch immer gibt es zu wenige parteiübergreifende Frauenanträge!

Weil wir nur eine Gemeinderätin für die UFF in den Gemeinderat entsenden konnten, haben wir uns 1994 mit den zwei Stadträtinnen der Linken Liste/Friedensliste, die ebenfalls Mitglieder der Unabhängigen Frauen Freiburg waren, zu einer Fraktionsgemeinschaft zusammengeschlossen, um mit mehr Nachdruck auftreten zu können. Diese Fraktionsgemeinschaft haben wir auch in der jetzigen Legislaturperiode fortgesetzt, obwohl wir nun mit zwei Männern, Michael Moos und Hendrijk Guzzoni, zusammenarbeiten.

Unsere Fraktion versteht sich gegenüber den „großen“ Fraktionen als eher oppositionelle Gruppierung, die die Arbeit des Gemeinderats kritisch kontrolliert und nach außen transparent macht. Unser Ziel bleibt das interfraktionelle Zusammengehen mit den Frauen anderer Fraktionen, auch wenn dieser Weg mühsam ist, weil die Kolleginnen in ihre jeweiligen Fraktionen zu fest eingebunden und der jeweiligen Fraktionsdisziplin unterworfen sind.

Im Jahr 2004 wurde die Fraktionsgemeinschaft erweitert: Die Unabhängigen Frauen schlossen sich mit den StadträtInnen der Linken Liste – Solidarische Stadt (LiSSt) und den Stadträten der Kulturliste Freiburg (kult) zur „Fraktion Unabhängige Listen“ zusammen.

Diese erfolgreiche Fraktionsgemeinschaft wurde auch nach den Kommunalwahlen 2009 und 2014 fortgesetzt.